Wasserhaltung Zollverein

Da sich auf Zollverein zurzeit einiges Interessantes tut zur Abwechslung mal etwas Bergbaukram.
Auf der Schachtanlage Zollverein 12/1/2/8 existiert seit ihrer Stilllegung eine Anlage  zur Hebung von Grubenwässern. Genauer gesagt handelt es sich eigentlich um zwei Wasserhaltungen; die Ende der 1980er Jahre auf -948 mNN eingerichtete Wasserhaltung  für die Wasserprovinz Zollverein-Süd1 und die seit 2008 auf -963 mNN arbeitende Wasserhaltung der Provinz  Zollverein Stinnesdamm/Emschermulde².
Beide Wasserhaltungen teilen sich eine Pumpenkammer welche die Grubenwässer über den Schacht Zollverein 2 getrennt zur Einleitung in die Emscher abführt.
Im Rahmen des mit den Behörden vereinbarten Grubenwasseranstiegs auf circa. -600 mNN wird die Wasserhaltung der RAG im zentralen Ruhrgebiet nun komplett neu  strukturiert (Karte).
Die Wasserhaltungen, Zollverein, Carolinenglück, Amalie und Auguste Viktoria wurden oder werden zeitnah (2021) eingestellt, die betreffenden Schächte verfüllt und mit Hüllrohren zu potentiellen Brunnenwasserhaltungen umgebaut.
Nach einer Anstauphase von mehreren Jahren sollen alle Grubenwässer der stillgelegten Wasserprovinzen in die Wasserprovinz Zollverein/Emschermulde übertreten³.
Ab 2026 soll das Niveau in der Provinz Zollverein/Emschermulde auf -726 mNN angestiegen sein und das Wasser dann im Bereich der ehem. Zeche Möller-Rheinbaben unter Bottrop in das Grubengebäude der Zeche Prosper-Haniel übertreten.
Von dort würde das es dann über den Schacht Hünxe zur 5. Sohle des Bergwerks Lohberg in Dinslaken fließen und in den Rhein abgepumpt werden.
Faktisch würde es also im zentralen Ruhrgebiet dann nur noch eine Wasserprovinz geben (Lohberg).
Das aus nicht verfüllten Abbaubereichen, Strecken, Schächten, Poren und Klüften bestehende Restholraumvolumen allein in dieser Provinz wird auf über 500 Mio. m³ geschätzt was dem einhundertneunzigfachen Volumen der Cheops-Pyramide entspricht.
Die Wassergängigkeit zwischen den verschiedenen Wasserprovinzen soll durch (z.T. neu aufgefahrene) Strecken, Bohrlöcher oder ehem. Abbauannäherungen der Zechen gewährleistet sein.
Problematisch erscheint die Übertrittsstelle Emschermulde-Haniel. Hier würde das gesamte Grubenwasser der stillgelegten Wasserprovinzen um Zollverein in die Provinz Haniel übertreten (circa 22 Mio. m³/J).
Mit einer 2200 m langen Erkundungsstrecke (letzte Streckenauffahrung im dt. Steinkohlenbergbau) ist daher 2015 von der Schachtanlage Haniel 2 aus dieser Bereich angefahren worden. Dabei wurde festgestellt, daß die aus den 1950er Jahren stammende, als Übertrittsstelle vorgesehene, ehem. Richtstrecke der Zeche Möller-Rheinbaben verbrochen ist.
Ob eine Ableitung der Grubenwässer nach Westen über die neue Erkundungsstrecke/Grubenwasserkanal in Gänze möglich seien wird ist also offen.
Bei einem teilweisen Versagen der Wasserwegigkeit sollen daher ab 2030 über den Schacht Zollverein 12 wieder bis zu 5,8 Mio. m³ pro Jahr gehoben werden.
Dafür belässt man in der anstehenden Schachtverfüllung zwei Hüllrohre zum Einbringen von Tauchpumpen. Das abgepumpte Grubenwasser soll anschließend übertägig zum ehem. Förderberg der Schachtanlage Prosper-Haniel fließen. Dazu würden bis zum RH-Kanal die vorhandenen Grubenwasserleitungen genutzt. Vom Bereich Schurenbachhalde bis zur Schachtanlage Prosper-Haniel würde eine neue Rohrtrasse entlang des RH-Kanals notwendig.
Um das Zollvereingrubenwasser durch den 3700 m langen Förderberg (davon 1170 m verfüllt) wieder nach Untertage einleiten zu können wurden dort kürzlich zwei Stränge aus insgesamt 2860 Betonröhren eingebaut.
Bei -626 mNN würde dieses Wasser dann dem Grubenwasserstrom Richtung Lohberg zugeführt und dort zum zweiten Mal gehoben.
Für den, unwahrscheinlichen, Fall eines Totalversagens der Überleitung im Grubenfeld Möller-Rheinbaben müßte auch der Schacht Zollverein 2 mit Tauchpumpen ausgestattet werden und zur Wasserhebung herangezogen werden. Da sich wg. schädlicher Ausfällungen die bariumhaltigen Grubenwässer aus der Wasserprovinz Zollverein-Emschermulde nicht mit den sulfathaltigen aus der Provinz Zollverein-Süd mischen sollen wird auf der 14. Zollvereinsohle ein Damm mit einem regelbaren Durchlass eingebaut der die Grubenwässer im Bedarfsfall trennen könnte.

Abgesehen von der hier beschriebenen Wasserhaltung im zentralen Ruhrgebiet wird es weiterhin die Wasserhaltungen Haus Aden (Einleitung Lippe), Robert Müser, Friedlicher Nachbar, Heinrich (Einleitung Ruhr) und Walsum (Einleitung Rhein) geben.
Die Grubenwässer aus der Wasserhaltung Concordia in Oberhausen werden zukünftig in die Wasserprovinz Walsum übertreten und dort abgepumpt.
Fernziel ist es alle Wasserhaltungen auf Brunnenbetrieb umzustellen auch um zukünftig kein Personal für den Untertagebetrieb mehr vorhalten zu müssen (z.B. Grubenwehr).
Das heißt natürlich auch, daß es in Kürze keinen Zugang zum ehem. Steinkohlentiefbau des Ruhrgebiets mehr geben wird.

Wer sich gerne näher mit dem Thema Grubenwasserkonzept befassen möchte:
Machbarkeitsstudie 1
Machbarkeitsstudie 2
Einleitung Förderberg Prosper

 

1 Grubenfelder: Zollverein V/VI, Zollverein-SW, Dahlbusch/Holland, Bonifacius, Katharina, Kg. Elisabeth, Vict. Mathias.

2 Grubenfelder: Zollverein III, Emil-Fritz, Prosper alt, Möller-Rheinbaben, Math. Stinnes, Wilh. Victoria, Nordstern, Graf  Moltke, Hugo, Bismarck, Ewald, Schlägel & Eisen, Pluto, Consolidation, Recklinghausen, Blumenthal, König Ludwig, Ewald Fort., An der Haard, Emscher Lippe, Waltrop.

3 Carolinenglück (2022), Amalie (2022), AV > 2030.

皇帝 椅子

© RVR, 1998, dl-de/by-2-0

As is well known, the Kaiserstuhl coking plant in Dortmund, Germany was shut down 20 years ago, after only eight years of operation, and sold to China.
There, in the mining province of Shandong, the plant was rebuilt and put back into operation in 2006.
Rumor has it (e.g., Peter Liszio in “Der Kokshochofen”, 2015) that it was already shut down again in 2012 after major start-up problems.

© Google, CNES/Airbus 2021

That seemed a bit surprising to me. So I did a little research on this plant and indeed Kaiserstuhl still exists. The plant was even modernized again in 2019.
And as before, the coke dry cooling device is still more of a decorative nature.

Denkmäler

Bild 1

Bild 2
Krupp 1861
Bochumer Verein 1866

Bei einem zweiten nicht zugänglichen Industriedenkmal der Stadt Bochum handelt es sich um das Hammerwerk II des Bochumer Vereins (Bild 1 r. i. Hintergrund).
Die Halle wurde 1866 im Bereich der Gussstahlfabrik an der Alleestraße für die Dampfhämmer  des BV erbaut.
Es handelt sich nachweislich um die erste bekannte Dreigelenkskonstruktion im Hochbau und eine der wenigen erhaltenen Industriehallen die noch in Schmiedeeisen nach dem Puddelverfahren ausgeführt wurden.
Fünf Jahre zuvor hatte die Firma Krupp für ihren Hammer “Fritz” in Essen noch eine Halle mit massiven gusseisernen Tragsäulen und einer starren Dachkonstruktion aus Holz bauen lassen.
Die leichte, flexible, vibrations- und temperaturresistente  Dreigelenkskonstruktion des BV war dem weit voraus. (Bild 2).
Diese von Johann Wilhelm Schwedler entworfene und von der Firma Jacobi, Haniel & Huyssen in Oberhausen ausgeführte Technik war bis dahin nur im Brückenbau eingesetzt worden.
Mit Einführung von Hydraulikpressen im späten 19. Jhd. entfielen die Vibrationen im Schmiedebetrieb weitgehend, Dreigelenkshallen fanden nun vor allem im nichtindustriellen Bereich und dort besonders in Bahnhofshallen Verwendung.

Bild 3
© RVR, 2019, dl-de/by-2-0

Die Bochumer Halle ist 97 m lang, 38 m breit und 22 m hoch und wird von 21 Bindern mit jeweils zwei Fuß- und einem Scheitelgelenk getragen.
Zwischen 1900 und 1908 wurde die Halle um 52 Meter nach Norden erweitert und später komplett umbaut (Bild 3).

1963 betrieb der Bochumer Verein im Bereich des alten Hammerwerks noch zwei Schmiedepressen (Presswerk 1; 800 t u. 2000 t) und ein Ringwalzwerk. Im nördlichen Anbau waren ein weiteres Ringwalzwerk und vier Dampfhämmer (auf Pressluft umgestellt) untergebracht.
Heute ist nur noch der in dem niedrigeren nördlichen Anbau untergebrachte Hammer 48 (6 t) in Betrieb (Bild 4).
Im alten Hammerwerk arbeitet ein modernes Ringwalzwerk.
Die Halle befindet sich seit 1990 im Besitz der Stadt Bochum wird aber weiter durch die Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH genutzt.

Bild 4

Absolut empfehlenswert zu diesem Thema, auch wg. der harschen Kritik am Denkmalschutz 2. Klasse für Industriebauten:
Ulrike Robeck,
Die älteren Hallen des Bochumer Vereins
Als Zweckbauten und Denkmale der Eisen- und Stahlindustrie.
ISBN 978-3-8053-4279-7

Nachtrag Roheisenverbund

Die von Krupp hergestellten Roheisenpfannen wurden auch von anderen Stahlherstellern genutzt, z.B. von Klöckner auf der Route Georgsmarienhütte-Bremen oder später (mit geänderten Wagennummern) von Thyssen zwischen Oberhausen und Hattingen.

Einer der letzten noch existierenden Wagen wurde im Januar von Duisburg zu einer Spedition in Hattingen überführt. Er soll später im LWL-Industriemuseum Henrichshütte ausgestellt werden.
Danke für die Infos und die Bilder an Christoph Oboth.

 

 

Roheisenverbund

Ende Juni 1968 wurde der letzte Bochumer Hochofen, der Ofen 1, stillgelegt, fortan mussten die Bochumer Stahlwerke der Fried. Krupp Hüttenwerke von Rheinhausen aus mit Roheisen versorgt werden.
Am 16.2.1968 begann der am längsten währende Roheisenverbund über das DB-Netz in der Geschichte des Ruhrgebiets.

Roheisenzug b. Essen-Frohnhausen © Eisenbahnstiftung, H.D.Kremer

Der Roheisenbedarf des LD-Stahlwerks Bo-Höntrop lag 1967 bei 60.000 t/m, die Siemens-Martin Stahlwerke benötigten, bei 30%-Einsatz, etwa 15.000 t/m.
Diese Mengen wurden nun in, von Krupp speziell für den DB-Einsatz entwickelten, Roheisenpfannen  angeliefert.
Durch Ein-Konverterbetrieb im LD-Stahlwerk und Stilllegung von SM-Öfen konnte der Verbrauch zwar gedrosselt werden, trotzdem rollten schon innerhalb der ersten beiden Jahre 1 Mio. Tonnen Roheisen nach Bochum.
Täglich fuhren zunächst zwischen 12-14 Roheisenzüge.
Die für den Transport genutzten Torpedopfannen unterschieden sich deutlich von den werksinternen Fahrzeugen.
Um die Achslast auf den DB-Strecken zu minimieren waren sie sehr lang (34m) und schmal und hatten eine relativ geringe Zuladung von nur 160 t Roheisen. Das Gesamtgewicht betrug 374 t und verteilte sich auf 18 Achsen.
Das 1400 Grad heiße Eisen kühlte bei der circa 70 Min. dauernden Fahrt um etwa 6 °C ab.
Um die von der DB geforderte max. Außentemperatur von 80 °C einzuhalten verwendete Krupp gelochte Distanzbleche an der Außenseite der Behälter.
Die Streckenführung lief über Mühlheim und dann auf der Trasse der ehem. Rheinischen Bahn über Essen-Nord, Gelsenkirchen-Wattenscheid nach Bochum-Nord.
Die zunächst eingesetzten Dampfloks konnten nach der Elektrifizierung der Rheinischen Bahn durch leistungsstärkere E-Loks ersetzt werden, was vor allem auf der Steigungsstrecke aus dem Ruhrtal bei Mülheim von Vorteil war.
Häufig gemeinsam mit den Torpedopfannen transportierte Krupp  30.000-40.000 t/m heiße Stahlblöcke in speziellen Thermowagen zur Versorgung des Warmbreitbandwerks nach Bochum.
1982 wurde das letzte Siemens-Martin Stahlwerk in Bochum stillgelegt und die Produktion durch den neuen UHP-Lichtbogenofen übernommen.
Die Roheisentransporte konnten nach 14 Jahren eingestellt werden.

Denkmäler

Die Denkmalliste der Stadt Bochum führt 1328 Baudenkmäler auf, davon 979 Wohnhäuser und 97 Grabstellen.
1967 arbeiteten 30 % der 65540 Industriebeschäftigten der Stadt Bochum (noch ohne Wattenscheid) in der Eisen- und Stahlindustrie, doppelt so viele wie im Bergbau und mehr als in jeder anderen Branche der Stadt.
Mit der bevorstehenden Stilllegung div. Produktionsbereiche durch ThyssenKrupp stellt sich die Frage was von diesem Teil der Stadtgeschichte in Zukunft noch sichtbar bleiben wird.
Elf Objekte von der Denkmalliste sind direkt der Stahlindustrie zuzuordnen (ohne Wohnhäuser und Grabstellen) drei davon waren Teil der Produktionsbetriebe (Wobei der Standort Jahrhunderthalle div. Baulichkeiten einschließt).

Nach dem Abriss des Wasserhochbehälters (Bauart Klönne) in 2012 befindet sich auf dem Gelände der ehem. Stahlwerke Bochum AG an der Castroperstrasse nur noch ein geschütztes Objekt; das  Verwaltungsgebäude.
Der Bau wurde in mehreren Erweiterungen zwischen 1919 und 1955 errichtet und zeigt daher anschaulich die verschiedenen Epochen repräsentativen Bauens in der Stahlindustrie zur Zeit der Hochindustrialisierung.

© RVR, 2019, dl-de/by-2-0

Besonders die in den 1950er Jahren gestaltete Eingangshalle mit ihrem Lichthof und den Schauvitrinen spiegelt die Bedeutung der SWB in der Nachkriegszeit als moderner Hersteller von Qualitätsstählen mit über 5000 Mitarbeitern wieder.

Das Gebäude ist seit 2010 geschützt und, auch von außen, nicht öffentlich zugänglich.

Haus Ende

Auch wenn sein “Stammwerk” (1905-1926), die Dortmunder Union, kürzlich dem Erdboden gleich gemacht wurde, seine Villa in Herdecke-Ostende steht noch.
Eine meiner Coronawanderungen brachte mich am Dienstag zu Albert Vöglers letztem Domizil.
Hier nahm Vögler der Vorstandsvorsitzende des damals größten deutschen Stahlkonzerns, der Vereinigten Stahlwerke AG, am 14. April 1945, unmittelbar nach seiner Verhaftung durch die U.S.-Armee, eine zuvor besorgte Zyankalikapsel zu sich und entzog sich so der Verantwortung für die Kriegsverbrechen seines Konzerns.
Der drei Tage vorher in Essen verhaftete Alfried Krupp von Bohlen und Halbach wurde im Januar 1951 begnadigt, vermutlich hätte Vögler ein ähnliches Schicksal gedroht.
Vögler, der nie Parteimitglied war, ist eine der zahlreichen zwielichtigen Figuren in der Stahlindustrie des 3. Reichs gewesen. Nach dem Krieg wurde sein Wirken eher unkritisch beurteilt (erst 1968 verschwand Vöglers Name  vom” Welterbeschacht” Zollverein 12).
Eine differenzierte Würdigung seiner Person durch Manfred Rasch hier.
Haus Ende war schon 1911 für den eingefleischten Junggesellen Robert Müser (Harpener Bergbau AG) als Partyschlösschen im neobarocken Stil erbaut worden.
Nach dessen Tod übernahm Albert Vögler die Immobilie 1919 und ergänzte das Haus durch umfangreiche Bunkeranlagen auch für div. Führerbesuche.
Heute befindet sich ein Schulungszentrum des Bundes in der Villa.

Rheinstahl-Union Brückenbau


Obwohl die Union Brückenbau streng genommen schon seit der Gründung der Vereinigten Stahlwerke 1926 nicht mehr zum benachbarten Hüttenwerk gehörte habe ich die Hallen des ab 1957 unter dem Namen Rheinstahl-Union Brückenbau AG firmierenden Stahlbaukonzerns nun der Kartierung der DHHU, 1957 hinzugefügt.
Rheinstahl baute hier in den 1950er Jahren noch Brücken, Weichen, Wehranlagen, Schleusentore, Stahlfenster und in Lizenz der amerikanischen Harnischfeger Corp. Bagger (P&H). Nach der Übernahme von Rheinstahl durch Thyssen und der Zusammenlegung des Betriebs am Sunderweg mit Klönne war die Firma Harnischfeger  bis 1991 auch der letzte Nutzer des riesigen Hallenkomplexes.
Die Reste der einst 360 Meter langen Brückenbauhalle wurden 1995 abgerissen.

Kartierung Hoesch AG, Westfalenhütte, 1966

Das Jahr 1966 brachte folgenreiche Veränderungen für die Hoesch Westfalenhütte in Dortmund mit sich. Am 1. Oktober übernahm ihr Mutterkonzern den Lokalrivalen, die Dortmund-Hörder Hüttenunion AG. Mit nun 5,4 Mio. Jahrestonnen wurde Hoesch zum zweitgrößten Stahlproduzenten in Deutschland und die Westfalenhütte eine Zweigniederlassung der Hoesch AG Hüttenwerke.
Schon im darauf folgenden Jahr begann die Verlagerung von Produktion an die neuen Standorte Hörde und Union. Das Thomaswerk und div. Profilstraßen auf der Westfalenhütte wurden stillgelegt. Gut zu erkennen sind in der Karte die großen Komplexe der neuen kontinuierlichen Walzwerke und die dafür zur Verfügung stehenden immensen Erweiterungsflächen im Nordosten des Stammwerks. Nur die kont. Halbzeugstraße musste weil sie in einer Hitze mit der vorhandenen Blockstrasse arbeitete im Bereich der alten Hütte errichtet werden. Dafür wurde 1954 das alte Blechwalzwerk geschlossen und abgerissen.
Im Juni 1966 wurde die Zeche Kaiserstuhl stillgelegt, damit endete nach 75 Jahren die Steinkohlenförderung auf der Hütte. Die Kokerei Kaiserstuhl 2 ging 1969 an die Bergbau AG Dortmund (RAG) und wurde im Dezember 1991 geschlossen.

Am 30.9.1966 beschäftigte die Westfalenhütte 15862 Mitarbeiter.
Die weitere Entwicklung des Standorts hatte ich bereits hier beschrieben.

Dank an das thyssenkrupp Konzernarchiv, das Stadtarchiv Dortmund und das SMS Group Unternehmensarchiv für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Karte.